Petri Heil und Petri Dank
Letzten Mittwoch war es wieder soweit: Unser „Langer Tag am
Wasser“ fand wieder statt und wir erkundeten die Natur!
Zunächst trafen wir uns morgens wie gewöhnlich um 8 Uhr in
der Produktionsschule. Wir bereiteten unseren Wegproviant vor und packten
Gummistiefel, Handschuhe, dicke Socken und eine Menge Regensachen ein – man
kann ja derzeit nicht genau wissen, ob zu unserem Wandertag nicht doch ein paar
Tropfen Regen vom Himmel fallen.
Die Autos waren gepackt mit Mensch und Material, so dass wir
pünktlich um 9:30 Uhr Richtung Dorste starten konnten. Wie abgemacht trafen wir
uns exakt um 10.00 Uhr am
Söse Wehr Dorste mit den Herren Dr. Matthaei, Dr. Meyer, Prof. Dr. Schöndube
und Herrn Holger Helbing vom Anglerverein Osterode am Harz e.V.
Herr Helbing war unser Fachmann vor Ort und erklärte uns die
vielfältige Arbeit eines Anglervereins, die eben nicht nur darin besteht,
Fische zu angeln: Wir wurden aufgeklärt über Wasserproben, ansässige
Fischarten, Querverbauungen und Fischtreppen, Fließgeschwindigkeiten, E-Fischen
und weshalb dieses zum eigentlichen Fischen verboten ist, aber eben auch über
Verschmutzungen der Natur durch den Menschen.
Und hier kommen wir ins Spiel: In mittlerweile vierjähriger Tradition versammeln wir uns mit den beiden Doktoren Matthaei und Meyer an ausgesuchten Plätzen in der Natur, um den (nur etwas 😊) langweiligen Schultagen im Gebäude zu entfliehen. Dabei wollen wir Landschaften um Göttingen kennenlernen und erkunden, aber unbedingt auch etwas Gutes tun: Von unbedacht liegengelassenem Müll bis zur mutwilligen Entsorgung von Sperr- oder Problemmüll, das Thema geht uns alle an. Wir wollen die Sinne schärfen, etwas gutmachen und kümmern uns an diesem Tag um die Natur in der Hoffnung, mindestens selbst daraus zu lernen, Müll nicht in der Natur liegen zu lassen. Vielleicht sind wir aber auch ein ganz kleines Vorbild zum Nachmachen!
So starteten wir nach dem kurzen, aber intensiven
Erläuterungen von Herrn Helbing zum Dorster Kiesteich, denn dort suchen
Menschen Erholung – aber leider hinterlassen sie da auch Müll. Unser erster
Auftrag war es also, dass wir das Ufer um den See nach Abfall absuchen wollten.
Nach zwei Stunden lockeren Suchens, Findens und Einsammelns war klar: Hier wurde jede Menge Müll hinterlassen. Glasflaschen, Zigaretten, Plastikmüll, Badehosen, Luftmatratzen und sogar ein Campingstuhl wurden zurückgelassen. Wir schätzen, dass wir rund um den Kiesteich ca. 60 bis 70 kg Müll gefunden und aufgehoben haben. Das ist erschreckend, aber der gesammelte Müll wird nun vom dortigen Angelverein sachgerecht entsorgt.
Als wir ankamen, mussten wir erst einmal eine Mahlzeit zur Verstärkung einlegen – wir waren ja schon ganz schön fleißig und es war Mittagszeit! Nach dieser Pause sollte es aber losgehen. Wir alle freuten uns aufs Angeln, denn Erfahrung im Fischen hatten hier nur die wenigsten. Außerdem brauchten wir noch Zutaten für unser geplantes Abendbrot! Also ran ans Werk und Petri Heil!
Wir lernten heute zwei verschiedene Arten zu fischen kennen: Blinker und Schwimmer. Ja, das können wir jetzt! Fast alle haben sich ausprobiert beim Angeln und zwar an vielen Stellen des Sees. Allein nach weiteren zwei Stunden mussten wir aufgeben und leider ohne Beuteerfolg. Selbst die Profis mussten sich eingestehen, dass es heute wohl nicht recht klappen wollte. Daher also leider kein „Petri Dank“. Damit wir nicht ganz fischlos nach Göttingen zurückkehren mussten, kaufte Herr Dr. Meyer noch eben schon geräucherten Fisch von der Auemühle, natürlich geangelt in diesem Teich. Nur eben nicht von uns. 😊
Nur etwas ärgerlich über den Misserfolg starteten wir nach
Göttingen in Richtung Schillerwiesen, um den Tag beim Spiel und Grillen
ausklingen zu lassen. Im Garten bereiteten Herr Dr. Matthaei und der
mittlerweile zu uns gestoßene Herr von Wendt das Essen vor, während Herr Dr.
Meyer mit uns das Luftgewehrschießen besprach. Unter fachmännischer Anleitung
starteten wir den Schießwettbewerb und lernten somit eine neue Facette vom Jagen
kennen. Weitere Spiele, eine Riesenschaukel und eine Seilrutsche luden zum
Verweilen ein.
Das alles machte aber großen Hunger und so aßen wir
gemeinsam (dieses Mal leider nicht selbstgemachten ☹)
Kartoffel-, Nudel- und griechischen Salat mit Bratwürsten und (nicht
selbstgeangelten ☹) Fisch. Lecker war es trotzdem und ein toller Tag
neigte sich ca. 18:30 Uhr dem Ende zu!
Wir bedanken und ganz herzlich bei Herrn Dr. Matthaei und Herrn Dr. Meyer für die Organisation des wunderbaren Tages, bei Herr Prof. Dr. Schöndube und seinen Enkeln für eine tolle Begleitung, bei Herr Helbing für die Einführung ins Thema und bei Herrn von Wendt für das fachmännische Filetieren der Forellen! Bei allen bedanken wir uns für die tolle Atmosphäre, für anregende Gespräche und für die Geduld, die uns an vielen Stellen entgegengebracht wurde, damit wir live sehen können, was die Natur ist, wo wir und unser Essen herkommen, warum es wichtig ist, die Umwelt sauber zu halten und was wir selbst dafür tun können!
Vielen Dank!
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